Vielschichtig, berührend, verführend: Waldträume – Ligia Loretta vertont mit ihrem Quartett Gedichte von Désirée Ruprich (1890-1918)

Mit poetischen Songs voller Leidenschaft lässt Ligia Loretta mit ihrem Quartett eine Brücke über ein Jahrhundert entstehen: Ihr Projekt „Musique pour Désirée“, in dessen Rahmen auch das Album „Waldträume“, entstand, ist eine Hommage an die steirische Dichterin Désirée Ruprich (1890–1918) – die Komponistin und Sängerin vertonte deren Gedichte. Balladen, Stücke in Form von Suiten, Tango, Valse, Swing, Funk und Bossa Nova, kammermusikalischer Jazz und chansonesques Songwriting stehen im Zeichen der Liebe zum Wald, zur Natur, zum Menschen – zur Welt. „Ich empfand es als meine Aufgabe, meinen Auftrag, die jahrzehntelang in Vergessenheit geratenen Dichterin, die damals durch ihre Lyrik aber auch als Schauspielerin des St. Radegunder Bauerntheaters dem Grazer Publikum bekannt war, meinen Mitmenschen näher zu bringen. Als ich ihre Lyrik entdeckte, wusste ich, dass es galt, diesen Schatz zu heben und – durch Vertonungen – der Welt zurück zu geben.“ (Ligia Loretta)

Ligia Lorettas feurige, aber auch verträumte Musik geht unter die Haut und verführt in eine einzigartige, zeitlose Welt: ihre ausdrucksstarke, virtuos und nuanciert begleitete Stimme führt durch magische Landschaften der Natur und der Seele. Die Musik verwandelt die berührende österreichische Lyrik in eine universelle Sprache der Gefühle. Waldträume laden zum Eintauchen ein: in die Musik der Poesie und in die Poesie der Musik .

Über die Dichterin:
Desirée Ruprich (1890-1918) stammte aus St. Radegund bei Graz, wo ihr Vater die Leitung der Kuranstalt innehatte. Schon in sehr jungem Alter liebte sie die Lyrik und schrieb. Die Natur, die Liebe, das Leben sowie dessen Ende sind einige der häufigsten Themen ihrer Schöpfung.
Sie veröffentlichte bereits mit 20 Jahren ihre ersten Gedichte in der Grazer Tagespost sowie den Band Gedichte. Ihr literarisches
Hauptwerk, der Lyrikband Wandervögel, erschien 1913 in Leipzig.
Im Grazer Volksblatt und in Österreichs Illustrierter Zeitung kam sie regelmäßig als Autorin von Kurzgeschichten und Feuilletons zu Wort. In dem im Jahre 1917 veröffentlichten Band Ähren geht die pazifistische Haltung der Dichterin gegenüber dem Krieg hervor.
Das kulturell interessierte Grazer Publikum jener Jahre kannte Desirée Ruprich nicht nur als Dichterin, sondern auch als Schauspielerin: In zahlreichen Aufführungen des Radegunder Bauerntheaters, das wiederholt in der steirischen Landeshauptstadt gastierte, übernahm sie die weibliche Hauptrolle. Mit 28 Jahren, wenige Wochen nach Ende des Ersten Weltkriegs, starb Desirée Ruprich an der Spanischen Grippe.

Ligia Loretta – vocals, compositions, keyboard
Emmanuel Mazé – accordion, accordina
Georg Jantscher – guitar
Thorsten Zimmermann – double bass

Freier Eintritt. First come, first serve!

Music & Poetry Nights: Ein Koproduktion von Murinsel Graz; manuskripte & gamsbART
Fotocredit: (c) Ligia Loretta©L. Ligia